Anfang Februar 2015 wurde uns bekannt, daß die Schulpartnerschaft zwischen einer deutschen Schule und der Grundschule Ampamoha nicht möglich war. Deswegen hatten wir schon im Januar, bevor er nach Ampamoha fuhr, Hyacinthe Rakotoharimanana gesagt, daß wir eine andere Lösung finden wollten, wenn die Schulpartnerschaft nicht klappt. Die Ablehnung der Schulpartnerschaft ermutigte uns, eine andere Möglichkeit zu suchen.
Lösungen
Wir wollten zunächst mit einer deutschen NRO zusammenarbeiten, die schon ein Projekt auf Madagaskar durchführte. Dies hatten uns einige Freunde empfohlen. So wurden einige NRO per Email angefragt. Manche davon haben geantwortet, daß sie keine neuen Projekte beginnen wollten, weil ihre Satzungen diese verbieten. Andere hatten gar nicht geantwortet. Nur eine NRO hatte uns die Möglichkeit angeboten, während ihrer Mitgliederversammlung am 21. März 2015 unser Vorhaben vorzustellen. Als der Vereinsvorsitzender danach gefragt wurde, bekamen wir nach einigen Tagen die Antwort, dass eine Zusammenarbeit nicht möglich sei. Er empfahl uns einen neuen Verein zu gründen.
Bisherige Vorbereitungen hatten folgende Etappen:
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Vorbereitung zur Gründung der NRO;
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Erstellung der Webseite;
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Suche nach der Möglichkeiten der Förderung;
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Suche nach einem Projektpartner auf Madagaskar
Das Ziel ist, sobald der Verein amtlich registriert ist, soll er schon Projekte auf Madagaskar durchführen.
Vielleicht ist Ihnen dieses Bild da oben überraschend. Aber wir finden das Zitat sehr schön als ermutigendes Wort. Man muß nicht warten, bis man perfekt oder vollkommen ist, bevor man mit etwas anfängt. Man soll damit beginnen, was jetzt in der Realität ist, danach wird es kontinuierlich verbessert. So war unser Motto, als wir diesen Verein Nirina e.V. gegründet haben. Etwas Neues zu lernen, gehört nicht nur in die Schule, sondern wird auch im alltäglichen Leben fortgesetzt. Die Gründung dieses Vereins gehört dazu. Viele Sachen haben wir schon gelernt und in der Zukunft werden wir noch mehr lernen müssen, aber trotzdem wir fangen jetzt schon an.
1. Vorbereitung auf die Gründung der NRO
Anfang April haben wir im Internet recherchiert, wie in Deutschland ein Verein gegründet wird. In dieser Zeit begannen wir die Satzung zu schreiben. Vorträge wurden auch bei den Freunden und Bekannten gehalten, die wir als möglichen Vereinsgründer gewinnen wollten. Leider waren manche aus unterschiedlichen Gründen nicht bereit mitzuhelfen, so waren wir gezwungen, andere zu suchen. Heinz Rothenpieler, der schon in einem Verein Mitglied ist, empfahl uns, die den Entwurf der Satzung vor der Gründung vom Finanzamt überprüfen zu lassen. Mitte April geschah dies. Zwei Wochen später erhielten wir die Antwort, sie sei in Ordnung. Ein anderer Freund, der schon Vereine für Vietnam und Indonesien gegründet hat, fand viele Schwachstellen im Satzungsentwurf und so wurde dieser Satzung nochmal verbessert.
Ende April waren zehn Personen zusammengekommen, die bereit waren, den Verein zu gründen. Obwohl wir in verschiedenen Städte in Deutschland wohnen, ist dies heutzutage kein Hindernis mehr. Durch eine Videokonferenz (z.B. Skype), Facebook, Email, SMS, Whatsapp und Telefon können wir kommunizieren.
Wir wünschten, dass die Gründungsversammlung Ende Mai stattgefunden hätte. Leider war das nicht möglich, weil eine Vereinsgründerin plötzlich nach Madagaskar verreisen mußte. Ihre Mutter war krank. Deswegen wurde die Gründungsversammlung per Videokonferenz (Skype) auf den 7. Juni verschoben.
Ein Paar Tage später begann ganz ungewöhnlich in der deutschen Geschichte der Poststreik. Er dauerte mehr als ein Monat. Wegen des Streikes erhielten viele Empfänger ihre Briefe nicht pünktlich. Wir waren auch betroffen, weil Satzung und Anwesenheitsliste von den Vereinsgründern unterschrieben werden mussten. Wir haben schon gedacht, daß unser Brief verloren gegangen sei und als der Streik zu Ende war, wurde der Brief erneut an die Mitglieder verschickt. Erstaunlicherweise erhielten wir den alten Brief zwei Monate nach der Sendung.
Das zweite Problem waren dann die Schulferien in den Monaten Juli und August. In dieser Zeit nahmen viele Angestellter und Beamter ihren Urlaub, so daß die Anmeldung des Vereins beim Notar erst am 25. August gelang.
2. Erstellung der Webseite
Im April begannen wir, autodidaktisch die Erstellung von Webseiten zu lernen. Ein Freund, der Informatiker ist, hatte uns Bücher in PDF-Format geschickt und viele Ratschläge gegeben. Wir haben dazu auch viele Videos bei Youtube angeschaut. Das war sehr wichtig, den sonst hätten wir sehr viel Geld ausgeben müssen, um unsere Webseite selbst erstellen zu können.
Die Webseite spielt eine große Rolle, weil 87% der Bevölkerung in Deutschland laut Statistik der Weltbank vom Jahr 2014 Internetnutzer sind. Für den Verein ist die Webseite eine "Visitenkarte", deswegen muss man für ihre Erstellung viele Sachen wissen und können.
Nach unseren Erfahrungen wissen viele Leute in Deutschland sehr wenig über Madagaskar, deswegen soll die Webseite auch als Information über unser Heimatland genutzt werden können. Hier werden die Besucher viel über das Land erfahren. Das einzige, was in Deutschland über Madagaskar bekannt ist, sind der Film „Madagascar“ und das Matrosenlied "Wir lagen vor Madagaskar".
Die madagassisch und französisch sprechenden Freunde sollen auch nicht vergessen werden, obwohl sie nicht in Deutschland leben. Doch vor allem bietet diese Webseite vielen Seiten in deutscher Sprache an.
3. Suche nach der Möglichkeiten der Förderung
Erwähnt werden soll noch, dass wir schon ab Mitte Februar 2015 eine Förderung für das Schulprojekt suchten und diese Möglichkeit dem Verein vorgestellt wurde, mit dem wir zusammenarbeiten wollten. Später wurde die Suche noch fortgesetzt. Heinz Rothenpieler und Bernd Blaschke haben uns mit Ratschlägen dabei geholfen. Die beiden Herren sind Mitglieder des Vereins Lernen-Helfen-Leben e.V. Wir sind ihnen sehr dankbar für ihre Hilfe. Außerdem wurde auch im Internet nach möglichen Förderungen gesucht.
4. Suche nach einem Projektpartner in Madagaskar
Wegen der anfänglichen Euphorie hat Hyacinthe Rakotoharimanana uns versprochen, uns zu helfen und einen Verein auf madagassischer Seite zu gründen, der mit unserem Verein Nirina e.V zusammenarbeiten sollte. Nach langen und häufigen Gesprächen mit ihm am Telefon, über Email und SMS wurde festgestellt, dass er leider keine Zeit dafür hat. Dies kann ihm nicht vorgeworfen werden, weil er die Situation falsch einschätzte. Zwar werden heutzutage viele Informationen und Nachrichten über Madagaskar im Internet und auf Facebook veröffentlicht, aber sie reichen immer noch nicht aus, um ein richtiges Bild zu haben, wie schwierig und kostspielig das Leben für die Einheimisch auf Madagaskar geworden ist.
Aus diesem Grund suchen wir weiterhin noch nach dem Projektpartner auf Madagaskar. Einige Leute und Vereine wurden schon angefragt, aber die Antwort "JA, WIR SIND BEREIT" fehlt noch.
Fazit
Neun Monaten sind jetzt schon vergangen, aber der Verein Nirina e.V. ist noch nicht amtlich gegründet. Das entmutigt uns nicht, weil es schwer ist, Sachen auf die Beine zu stellen. Wenn es nach unseren Wünschen geht, sollte es nicht so lang dauern, doch die Vereinsgründung ist von vielen Faktoren abhängig. Außerdem sollte unser Ziel nicht vergessen werden, daß der Verein Nirina e.V. unmittelbar nach seiner Gründung handlungsfähig sein sollte. Wait and see